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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinde Geroldshausen, liebe Besucher unserer Homepage,

in der Gemeinderatssitzung im Juli wurden eine Vielzahl von zum Teil komplexen Themen behandelt. Die Beratungen umfassten unter anderem Fragen der Kostenbeteiligung, Bau- und Verkehrsplanung, interkommunale Zusammenarbeit sowie Infrastruktur. Nachfolgend sind die wesentlichen Ergebnisse der Sitzung zusammengefasst.

Der Gemeinderat befasste sich ausführlich mit dem Antrag der Freiwilligen Feuerwehr Moos e. V., die vollständige Übernahme der Strom- und Wasserkosten durch die Gemeinde zu übernehmen. In den Räumlichkeiten am Dorfplatz in Moos erfolgt eine gemeinsame Nutzung des Schulungsraums durch die Feuerwehr und die Vereinsgaststätte, was eine andere Verteilung der Betriebskosten im Vergleich zu Geroldshausen rechtfertigt. Der Gemeinderat beschloss daher, die Gesamtkosten zusammenzustellen und eine anteilige Kostenbeteiligung auf dieser Grundlage zu vereinbaren.

Der Gemeinderat hat beschlossen, bei der Planung des neuen Dorfplatzes in Moos die Bauvariante ohne zusätzliche Grünfläche links neben dem alten Feuerwehrgerätehaus weiterzuverfolgen. Grundlage hierfür war die aktualisierte Kostenschätzung nach dem positiven Ergebnis der Baugrunduntersuchung, die eine teerfreie Asphaltdecke bestätigte und zu deutlichen Einsparungen führte. Die Entscheidung ermöglicht die Einreichung eines Förderantrags auf Basis dieser Variante.

Der Gemeinderat wurde darüber informiert, dass aufgrund der Novelle der Bayerischen Bauordnung zum 1. Oktober 2025 die staatliche Stellplatzpflicht entfällt und künftig kommunale Regelungen erforderlich sind. Die Verwaltung hat hierzu einen Entwurf für eine Stellplatzsatzung vorgelegt, der sich an einem Muster des Bayerischen Gemeindetages orientiert. Eine Beschlussfassung soll in der nächsten Sitzung im September erfolgen.

Der Gemeinderat wurde über die Ergebnisse eines Expertenworkshops im Juni 2025 zur Einführung eines Quartiersmanagements informiert. Ziel ist die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für ältere Menschen in der Gemeinde. Themen waren u. a. altersgerechtes Wohnen, soziale Teilhabe, Pflegeangebote, Beratung und Digitalisierung. Es wurden bestehende Strukturen sichtbar gemacht und neue Impulse gesetzt – etwa die Idee einer „Kümmerer-Person“ oder der Aufbau eines interkommunalen Quartiersmanagements. Vorgestellt wurde auch eine mögliche Förderung durch den Freistaat

Bayern. Eine Umsetzung ist nur gemeinsam mit der Gemeinde Kirchheim wirtschaftlich realisierbar. Als nächster Schritt wurde ein Pflege-Info-Café im November 2025 vereinbart sowie die Durchführung einer „Pflegeberatung vor Ort“ ab Frühjahr 2026 angekündigt.

Der Gemeinderat wurde über den aktuellen Stand zur Verkehrssituation an der Ausfahrt Rosenstraße auf die Staatsstraße St 2295 (Albertshäuser Straße) informiert. Trotz wiederholter Forderungen nach einer Temporeduzierung konnten bisher keine verkehrsrechtlichen Maßnahmen umgesetzt werden, da es sich um eine Staatsstraße handelt und die Entscheidung beim Staatlichen Bauamt liegt. Die Verwaltung bringt die Thematik – auch unter Verweis auf aktuelle Bürgerdiskussionen – erneut in die Verkehrskommission ein. Ergänzend wird angeregt, dass sich auch die Bürgerinnen und Bürger direkt an das Staatliche Bauamt wenden, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Eine nachhaltige Lösung durch bauliche Maßnahmen (z. B. Verkehrsinsel) bleibt aus Kostengründen derzeit unrealistisch.

Die DB InfraGO AG hat die von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern und dem Gemeinderat geäußerte Forderung nach einem zusätzlichen Zugang zum Bahnsteig Gleis 3 über die Industriestraße abgelehnt. Die Gemeindeverwaltung äußerte im Namen des Gemeinderats ihr Bedauern über diese Entscheidung und verwies erneut auf die bestehenden Probleme – insbesondere angesichts des langen Zeithorizonts bis zur möglichen Realisierung einer Bahnunterführung. Auch die Ablehnung einer Erhöhung des Bahnsteigs wurde von der Gemeinde als nicht nachvollziehbar kritisiert. Positiv aufgenommen wurde hingegen die Zusage der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), dass ab Dezember 2025 Züge aus Würzburg künftig auf Gleis 1 halten sollen. Die DB InfraGO plant den Abriss des ortsbildprägenden BayWa-Gebäudes sowie den Bau einer Bahnunterführung mit der Errichtung eines Mittelbahnsteigs. Aufgrund der hohen Kosten und der tiefgreifenden Eingriffe in das Ortsbild erscheint eine Umsetzung derzeit schwer vorstellbar. Der Gemeinderat hatte in zahlreichen Sitzungen zu dem Thema beraten und schließlich im März 2025 mit einer Gegenstimme beschlossen, dass „grundsätzlich die Errichtung einer Eisenbahnüberführung (Straße quert unter der Bahn) im Bereich des BayWa-Geländes“ unterstützt wird. Die Vorlage der entsprechenden Planunterlagen wird im Juli 2025 erwartet. Nach jahrzehntelangem Stillstand rund um den Vorkriegsbahnhof und dem als gefährlichsten Bahnübergang Deutschlands geltenden Kreuzungsbereich Bahnstraße / Albertshäuser Straße / Hauptstraße – mit teils extrem langen Wartezeiten – ist jede Verbesserung gegenüber dem derzeitigen Zustand zu begrüßen. Es ist abzusehen, dass der Zugverkehr weiter zunimmt und die Schranke noch häufiger geschlossen sein wird. Man muss sich fragen: Was wäre, wenn es tatsächlich zu einem schweren Unfall am Bahnübergang käme – und der Gemeinderat hätte sich zuvor gegen jede Veränderung gesperrt?

Die sieben Abwasserabgabenbescheide des Landratsamts Würzburg gegen die Gemeinde Geroldshausen für die Jahre 2014 bis 2020 wurden durch das Verwaltungsgericht Würzburg aufgehoben. Die Urteile sind rechtskräftig, da keine Berufung eingelegt wurde. Das Gericht stellte formelle und materielle Mängel fest – u. a. fehlende Zuständigkeit des Freistaats Bayern und Verjährung. Zudem sei nicht die Gemeinde, sondern der Zweckverband Wittigbach abgabepflichtig. Die Kosten des Verfahrens trägt der Freistaat Bayern; die Rückzahlung von rund 38.500 € wurde bereits veranlasst.In der Lenkungsgruppensitzung des Fränkischen Süden am 3. Juni 2025 wurde die geplante interkommunale Zusammenarbeit im Archivwesen vorgestellt. Acht Kommunen, darunter Geroldshausen, planen gemeinsam eine Archivkraft einstellen, gefördert mit bis zu 90.000  €. Weitere Themen waren eine mögliche IT-Zusammenarbeit, koordinierte Wärmeplanung sowie ein gemeinsames Vorgehen bei Straßenunterhalt. Zudem wurde über Fördermöglichkeiten im Bereich Ladeinfrastruktur und Kleinstunternehmen informiert.

Beim diesjährigen Gewässernachbarschaftstag in Geroldshausen stand die naturnahe und nachhaltige Unterhaltung kleiner Gewässer im Fokus. Zahlreiche Fachleute, Bürgermeister und Vertreter von Behörden diskutierten, wie Gewässerpflege ökologischer und zugleich wirtschaftlich gestaltet werden kann. Kritisch beleuchtet wurde die gängige Mulchpraxis, während Alternativen wie Mähen mit Balkenmäher und Abtransport des Mähguts vorgestellt werden sollen. Eine Maschinenvorführung für Landwirte ist im September geplant.

Unter dem TOP Sonstiges/Informationen der Juli Sitzung wurde über die Umsetzung mehrerer Maßnahmen berichtet und Informationen bekanntgegeben: Der Gedenkstein an der Kirchheimer Straße erhielt eine neue Gedenkplatte, der beschädigte Koffer am DenkOrt wurde ersetzt. Im Baugebiet „Am Bildacker“ begann die Verlegung von Schmutz- und Regenwasserkanälen. Zur geplanten Maßnahme der DB InfraGO am Durchlass in Moos nahm die Verwaltung Stellung und betonte den Gewässerschutz. Die Nutzung einer Gemeindefläche durch die DB bei Moos wurde nachträglich vertraglich geregelt. Im Friedhof Geroldshausen wurde über die Entfernung der Thuja-Hecke am neuen Urnenfeld beraten. Am Beginn des Riedbachs erfolgen Ausgleichsmaßnahmen im Zuge des Straßenbaus der neuen Wü 33 (Geroldshausen / Ingolstadt). Eine unbefugte Wasserentnahme wurde festgestellt, die Kosten vom Verursacher beglichen. Bei einer Exkursion der Flächensparoffensive informierte sich die Lenkungsgruppe des Fränkischen Süden über gelungene Innenentwicklung. Die Freiwillige Feuerwehr Moos erhielt 10.000  € Förderung für HvO-Ausbildung. 

Mit dem Abschluss der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause geht ein arbeitsreiches erstes Halbjahr zu Ende. Auch wenn nicht alle in die Ferien gehen können, wünschen wir, der Gemeinderat, die Verwaltung und ich, allen Bürgerinnen und Bürgern eine angenehme Sommerzeit – mit möglichst vielen ruhigen Momenten und etwas Abstand vom Alltag.

Herzliche Grüße aus dem Rathaus Geroldshausen

Ihr Gunther Ehrhardt
1. Bürgermeister